Mein New York Marathon November 2011
Hier mein kurzer Erlebnisbericht vom New York
Marathon am 06.11.2011:
Nach Schnee und umgestürzten Bäumen im Central Park am Sonntag zuvor, ist
heute perfektes Marathon-Wetter
mit 15 Grad, blauem Himmel und Sonnenschein! Beim Start singt eine New Yorker
Feuerwehrfrau a capella
„God bless America“ die inoffizielle amerikanische Nationalhymne, ein sehr
emotionaler Moment.
Beim sich anschließenden Frank Sinatra-Song „New York, New York“ tanzen wir
miteinander auf der Strasse.
Dann wird die zweite Welle der 48000 Läufer mit einem Kanonenschuss auf den Weg
geschickt und aus dem
Tanz wird spätestens an der Startlinie ein Lauf. Es geht zunächst über die
doppelstöckige Verazzano-Bridge.
Ich bin im orange Feld auf der oberen Ebene unterwegs, neben uns auf gleicher Höhe
ein Hubschrauber und tief unter uns
ein Kreuzfahrtschiff und Feuerwehrschiffe, die Wasserfontänen versprühen. Von
Staten Island geht es nach Brooklyn.
Die Stimmung an der Strecke ist gigantisch. Angepeitscht von Musikgruppen und
einem farbigen Gospelchor geht es
weiter bei Meile 13,1 über die Pulaski Bridge nach Queens und über die
beeindruckende Queensboro Bridge nach
Manhattan auf die First Avenue zur Willis Avenue Bridge zu einem kurzen
Abstecher in die Bronx und wieder zurück
über die Medison Avenue Bridge nach Harlem und Manhattan. Die leicht
ansteigende lange Fifth Avenue am
Central Park entlang hat den Anschein, dass sie nie endet. Aber tolle Musik von
Dudelsackpfeifern Pianos, Gospels,
Jazz bis zu rhythmischem Hardrock und unendlich viele begeisterte Zuschauer
treiben mich immer näher zum Ziel.
Die letzten 500 Meter vorbei an voll besetzten Tribünen ist dann ein einziger
Laufsteg. "I'm In" und 26,2 Meilen
bzw. 42,195 Kilometer sind geschafft, für den schnellsten Mann in neuer New
Yorker Rekordzeit von 2:05:06,
die schnellste Frau in 2:23:15, für mich in 4:11:42 als 19.173er aber in meiner
Altersgruppe ist es Platz 15,
sowie den letzten Finisher, eine an Stöcken gehende Frau, nach 26 Stunden. Wir
alle bekommen dann mit den Worten
"Congrats, great job" die begehrte Finishermedaille umgehängt und
ganz New York gratuliert im wahrsten Sinne des Wortes.
Diejenigen unter 5 Stunden werden zudem namentlich in der Montagsausgabe der „The
New York Times“ gewürdigt!
Am nächsten Tag ging es mit der umgehängten Finishermedaille und der „The
New York Times“ in der Hand
zum Fototermin auf die Aussichtsplatte des Rockefeller Center. Dort waren Glückwünsche
per Handschlag keine Seltenheit.
An den nächsten beiden Tagen konnte ich bei Sonnenschein völlig entspannt New
York genießen.
Rockefeller Center mit Medaille
Meile 1: auf
der Verzzano-Brücke
Meile 24: Central
Park
Zieleinlauf: die letzten Meter
im Ziel glücklich und abgekämpft: 4:11:42 AG-Platz 15
von 150 Finisher